Neopren Wathosen mit und ohne Füßlingen – 5mm im Test
Als Meerforellenangler muss man Kälte mögen. Die besten Zeiten erfolgreich auf Meerforelle zu angeln, sind an der Ostsee die kalten Monate März und April. Natürliche fängt man auch in allen anderen Monaten seine Fische, aber diese beiden Monate haben es in sich. Und wer erfolgreich dem Küstensilber nachstellen will, muss in diesen Monaten mit Wathose im Wasser stehen. Und das kann sehr kalt sein. Je nach Intensität des Winters sinkt das Thermometer auf angenehme 3 Grad und weniger. Und wer dann keine vernünftige Wathose trägt, wird keine Freude am Fischen haben.
Wir haben uns einmal ein paar 5mm Neopren-Wathosen mit Füßlingen angeschaut und wollen Euch an unseren Gedanken und Erkenntnissen teilhaben und eine kleine Kaufstütze bieten. Ein richtiger Wathosen-Test ist es jetzt nicht, mehr eine Anregung. Einige Atmungsaktive Wathosen haben wir hier im Blog auch richtig getestet.
5mm Neoprenwathose oder doch nur 4mm Wathose?
Hier scheiden sich wie immer die Geister, was zu erwarten war. Denn das Kälteempfinden ist sehr individuell. Für uns gilt aber ganz klar, dass wir die 5 mm starken Neoprenwathosen nutzen. Warum? Ganz einfach. Wir wollen einfach nicht so viel drunterziehen. Das nervt nur. Außerdem macht Angeln mehr Freude, wenn man sich aufs Fischen konzentriert und nicht durchs Körperzittern abgelenkt wird. Und 5mm Neopren sind zuddem viel robuster als nur 4mm. Wer sich gern zur Entspannung auf den Natur-Strand legt, weiß, dass dort spitze Steine zu finden sind. Und mit einer 5mm Neoprenwathose liegt es sich einfache sicherer und auch bequemer.
Unsere Empfehlungen für 5mm Neoprenwathosen mit Füßlinge
Fassen wir unsere Vorteile für 5mm Neopren-Wathosen zusammen:
- sehr viel wärmer (bei weniger Unterwäsche)
- weniger unterziehen – Umziehen geht schneller
- robuster (Dornen, Steine etc.)
Diese drei Vorteile beziehen sich übrigens auch auf atmungsaktiven Wathosen.
Unsere Empfehlungen für 5mm Neoprenwathosen ohne Füßlinge
Nachteile für 5mm Neopren-Wathosen.
Aus unserer Sicht gibt es eigentlich nur einen Nachteil. Im Hochsommer, bei der Angelei auf Mefo und 18 Grad Wassertemperatur kommt man doch arg ins schwitzen. Hier bieten sich dann atmungsaktive Wathosen an (Hodgman H5 oder DAM Exquisite G2)
Worauf muss man beim Kauf von Neoprenwathosen achten.
Passform:
Wie bei allen Kleidungsstücken ist die Passform sehr wichtig. Dies gilt auch für Wathosen, und hier noch viel mehr. Die meisten Hersteller geben keine Konfektionsgrößen an, sondern in der Regel nur Schuhgrößen. Der Schnitt der Hose ist dann meistens der gleiche, also im Brustbereich eher weiter. Die Firma Jenzi macht hier eine der wenigen Ausnahmen. Die Jenzi Neoprenwathose mit 5mm wird in der Standardausführung (schlank) und der „Bauchausführung“ angeboten.
Bei der Anprobe der Wathose muss unbedingt die gewünschte Kleidung untergezogen werden. Denn ganz schnell kann aus einem angenehmen Tragekomfort (ohne Thermounterwäsche) ein Gefühl der Presswurst (mit Thermounterwäsche) werden. Auf Dauer macht das Tragen der Wathose dann keinen Spaß mehr. Auch sollten bei der Anprobe ein paar Kniebeugen gemacht werden. Erst dann wisst ihr, ob die Hose auch wirklich sitzt.
Qualität:
Es gibt ein paar äußerliche Anzeigen, woran man die Qualität einer Neopren-Wathose erkennt:
- Die Kniebereiche sind verstärkt, bei guten Hosen auch der Gesäßbereich
- Die Nähte sind innen mehrfach verschweißt, auch mit Dichtungsband (Tapes) verklebt, insbesondere im Schrittbereich, da hier die größten Belastungen auftreten
- Wasserdichte Brusttasche (schnell kommt mal eine größere Welle oder ein tiefer Gumpen..)
Sonstiges
Die Anzahl der Taschen ist beliebig und das Vorhandensein eines Watgürtels ist aus Sicherheitsgründen empfehlenswert. Einige Wathosen liefern einen Watgürtel mit.
Last but not least: Der WatSchuh.
Bei Neopren-Wathosen wird zwischen zweit Typen unterschieden:
Neoprenwathosen mit Gummistiefeln oder Neoprenwathosen mit Füßlingen.
Neoprenwathosen ohne Füßlingen mit Stiefel
Die meisten Neopren-Wathosen haben einen integrierten Gummistiefel und keine Füßlinge. Der Schuh sollte unserer Meinung nach eine Filzsohle haben. Der Halt auf klitschigen Steinen ist einfach besser. Nachteil: Bei qualitativ schlechten Wathosen, löst sich der Filz recht schnell von der Sohle und muss händisch wieder verklebt werden, was durchaus möglich ist.
Des Weiteren muss auch der Schuh von innen mit Neopren gefüttert sein. Auch hier sind 4-5mm ratsam, denn der Fuss friert von allen Körperteilen am schnellsten. Sollte der Neopren zu dünn sein, empfehlen sich weitere Neoprenfüßlinge, die übergestülpt werden können. Hier muss aber wieder an die Passform des Fuß gedacht werden.
Neoprenwathosen mit Füßlingen
Leider sehr selten, werden Neopren-Wathosen mit Füßlingen angeboten. Separate Watschuhe sind beim Laufen in der Regel komfortable. Auch gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlichen Herstellen mit extremem Qualitätsunterschieden (wir sind von den Simms-Schuhen begeistert – 149,00 €) und unterschiedlichen Sohlen. So werden Watschuhe mit Filz, Gummisohle, Speiks und Kombinationen dieser angeboten. Nur leider gibt es sehr wenige Hersteller für Neoprenwathosen mit Füßlingen. Die bekannteste ist wohl die Daiwa D-Vec S.F. Neopren Hose. Diese hat aber nur 4mm Neopren oder die Scierra Tundra V2 Neopren mit 5mm und Füßlingen.
Fazit: Eine gute Wathose sollte 5mm Neopren aufweisen. Sie wird hierdurch wärmer, robuster und komfortabler. Wenn der Watstiefel integriert ist, sollte er mit einer Filzsohle bestückt sein. Bei Neopren-Wathosen mit Füßlingen hat man die Entscheidungsfreiheit und kann auch verschiedene Sohlentypen testen.