Der richtige Köder für das Angeln auf Meerforelle
Kaum ein Thema ist so komplex und vielseitig wie die richtige Wahl des Köders auf das Angeln von Meerforellen. Im Angelfachgeschäft finden sich unzählige Köder in den verschiedensten Farben, Formen und Größen. Bekannte Marken und unbekannte Hersteller preisen ihre Meerforellenköder mit tollen Bildern und Texten an. Als Neuling hat man die bekannte Qual der Wahl. Soll es der kleine goldene oder doch der s-förmig gebogene Blinker sein. Oder vielleicht doch der Spinner, der am Fluss auf Bachforelle so erfolgreich war?
Schnell verliert man dabei den Überblick und jede Entscheidung wird mehrfach hinterfragt. Hat man sich dann endlich entschieden, steht man am Wasser und ist ständig am Köder wechseln. Am schlimmsten ist die Situation, wenn der Nachbar plötzlich fängt und man selbst nicht einen Biss gespürt hat. Schnell wird nachgefragt, welcher Köder und welche Köderfarbe verwendet wurde. Hektisch wird umgebaut und dennoch beißt nix. Jeder hat diese Situation schon erlebt.
Im Folgenden möchte ich Euch eine kurze Einführung zur Köderwahl auf das Angeln auf Meerforelle vorstellen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Eine Gesetz für DEN Top-Köder gibt es nicht. Auch gibt es nicht den „besten Köder auf Meerforelle“. Vielmehr sollte man seinem Meerforellenköder vertrauen. Am besten jenen, der schon gefangen hat oder auch jenen, von dem man überzeugt, ist, dass er fangen wird :-). Ein paar Regeln helfen vielleicht dabei, mehr Routine bei der Wahl des Köders zu bekommen, um entspannter zu angeln.
Welche Köder eigenen sich zum Meerforellenangeln?
Da sich diese Webseite vor allem mit dem Spinnfischen befasst, werde ich nicht weiter auf die diversen Fliegen eingehen. Als Spinnangler kommen Fliegen nur beim Sbirolinoangeln oder als Springerfliege zum Einsatz. Diese beiden Formen des Angelns auf Meerforelle samt ihren Montagen werden gesondert behandelt.
Nun aber zu den Ködern für die Spinnfischer. Zwei Ködertypen haben sich am Meer durchgesetzt: der Blinker und der Wobbler.
Küstenblinker
Die Blinker für die Küste weisen in der Regel sehr gute Flugeigenschaften auf. Sie sind meistens sehr gerade oder leicht s-förmig. Ihr Gewicht variiert zwischen 12-30g. Je nach Vorliebe wird das Gewicht gewählt. Generell finde ich alle Ködergewichte ab 25g zu schwer, aber das ist nur meine persönliche Meinung, denn auch schwere Köder fangen Fische. Sie werden vor allem bei stark auflandigen Winden eingesetzt, um noch gute Weiten zu erzielen. Meine persönlichen Vorlieben liegen zwischen 15-22g.
Die Form des Blinkers wirkt sich auf seinen Lauf im Wasser aus. Sind sie gerade, laufen sie meist weniger zick-zack förmig, als wenn sie gebogen sind. Gebogene Blinker lassen sich aber – insbesondere bei Wind – nicht so weit werfen. Ob gebogene Köder einen stärkeren Beißreflex auslösen, kann ich nicht bestätigen. Beide Formen sind aus meiner persönlichen Erfahrung fängig.
Typische Meerforellenblinker findet Ihr unter meiner Köderauswahl. Klassische Meerforellenblinker sind zum Beispiel der Snaps, Gno, Moresilda, Boss, Savage Gear Seeker ISP, Hansen Flash oder Stripper oder der ABU Toby
Küstenblinker sind das ganze Jahr über einsetzbar. In kalten Winter, wenn die Meerforelle träge ist, kommen leichtere Blinker ins Spiel, da sie langsamer eingezogen werden können. Besser sind hier jetzt Wobbler.
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Meerforellenwobbler
Küstenwobbler unterscheiden sich von den typischen Süßwasserwobblern durch das Fehlen der Tauchschaufel. Sie wiegen meist zwischen 15 und 25g und haben in der Regel einen unspektakulären Lauf. Ihr Lauf ist eher von wackelnder Natur und die seitlichen Bewegungen sind weicher. Viele Spinnangler schwören auf Wobbler. Ihr Vorteil liegt vor allem in der langsameren Sinktiefe bei gleichem Gewicht. So können sie in sehr flachem Wasser oder bei sehr kalten Wassertemperaturen langsam eingeholt werden. Der Meerforellenwobbler schlechthin ist wohl der Spöket von Falkfish.
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Durchlaufköder – Durchlaufwobbler und Durchlaufblinker
Eine besondere Form von Meerforellenködern sind die Durchlaufköder. Sie sind in Längsachse von vorn bis hinten hohl, so dass die Schnur durch den ganzen Köder gezogen wird. Am vorderen Ende wird ein Tönnchenwirbel geknotet und am hinteren Ende der Haken montiert. Zwischen Haken und Köder werden gern noch ein oder zwei farbige Gummiperlen zur Schonung des Hakenknotens montiert. Es gibt sehr viele verschiedene Montagen für Durchlaufköder, auf die ich an anderer Stelle eingehe.
Der Vorteil von Durchlaufblinkern bzw. Durchlaufwobblern ist die lebhafte Bewegung, da der Köder frei auf der Längsachse rotieren kann und nicht durch Springring und Haken gehindert wird. Durch den freien Lauf des Hakens, wird auch die Hebelwirkung verringert. Dies verringert die Aussteigerquote.
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Sonstige Meerforellenköder
Neben Blinker und Wobbler können auch Spinner, Jerkbaits und Gummifische verwendet werden.
Köderfarben Meerforelle
Die Farben der Blinker und Wobbler richtet sich vor allem nach der Jahreszeit. Meine Empfehlungen findet ihr daher unter den jeweiligen Monaten.
Generell gilt, wie auch bei anderen Raubfischen, dass bei klarem Wasser eher natürliche Farben wie blau/silber, grün/silber, kupfer oder gold verwendet wird. Bei trüben Wasser kommen eher die gut sichtbaren Farben wie rot oder orange zum Einsatz.
Neben der Farbe sollen die Fische auch den Druck des Köders, also dessen Druckwelle spüren. Dies ist vor allem bei trüben Waser wichtig.
Haken und Sprengringe
In der Regel werden die Meerforellenköder mit Drillingen ausgeliefert. Jeder waidgerechte Angler wird diese als erstes durch Einzelhaken ersetzen. Dies schont in aller Regel den Fisch, denn jeder kennt die Situation: Der Fisch ist untermaßig und soll zurückgesetzt werden aber der Drilling hat das Maul „zugetackert“. Nach einer endlosen Zeit des Hakenlösens schwimmt der Fisch nur noch oben….
Die Erfahrungen der Küstenangler haben gezeigt, dass auch nicht mit mehr Aussteigern zu rechnen ist. Gute Haken sind der Owner S61, der VMC 7237 oder der Gamakatsu LS-3423F – in den Größen 1+2, ggf. auch 1/0. Ich nehme in der Regel die Hakengröße 1 oder 2.
Die Meerforelle ist ein wahnsinnig guter Kämpfer. Häufig springt sie aus dem Wasser, vollführt Saltos und dreht sich um die eigene Längsachse. Was viel Freude bereitet, führt gleichzeitig zu vielen Aussteigern, da der Haken am Sprengring sich nicht frei bewegen kann und es zu einem Aushebeln des Hakens kommt. Um sich davor zu schützen, haben viele Mefoangler zwei oder drei Sprengringe oder gar ein Wirbel am Haken. So kann sich der Haken besser drehen und die Hebelwirkung wird reduziert.
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Hendrik meint
Im Artikel wird der Owner oder VMC Einzelhaken empfohlen. Davon gibt es jedoch jeweils eine große Auswahl an Haken, welches Modell ist denn genau gemeint? Worauf sollte man achten bei der Wahl des Einzelhaken?