Anleitung zur Montage eines Durchlaufblinkers und Durchlaufwobblers
Der Durchlaufköder – als Durchlaufblinker oder Durchlaufwobbler – ist unter Meerforellenanglern sehr beliebt. Die Idee kommt – wie sollte es beim Mefoangeln auch anders sein – aus Dänemark. Schon seit Jahren fischen viele Dänen mit nichts anderem mehr. Der Trend ist auch an unsere Küsten geschwappt und daher möchte ich Euch heute kurz erklären, welche Montagen es gibt.
Besonderheit der Durchlaufköder
Durchlaufköder sind in der Längsachse durchgängig hohl, so dass die Schnur durch den ganzen Köder gezogen wird. Der Vorteil bei dieser Konstruktion liegt auf der Hand: Der Haken ist nicht mehr am Köder über einen Sprengring befestigt, sondern direkt an der durchgezogenen Schnur. So wird der klassische Aussteiger über die Hebelwirkung von Sprengring und Haken verhindert. Der Fisch hängt bei den Durchlaufmontagen direkt an der Schnur. Er kann sich winden so viel er möchte, ein „selbst-Abhaken“ ist kaum noch möglich. (Diese Meinung vertreten allerdings nicht alle Mefoangler). Der Köder rutsch beim Drill auch entlang der Schnur nach oben, egal wie hoch die Rute gehalten wird. Dies reduziert ebenfalls die Aussteigerquote.
Die eigentliche Stärke der Durchlaufköder ist der lebendige Lauf auf der freien Schnur. Auch bei einem Spin-Stopp rotiert der Köder wunderbar um die eigene Achse und imitiert bestens einen fliehenden oder kränkelnden Fisch.
Der einzige Nachteil von Durchlaufködern ist die Vormontage zuhause. Am Wasser möchte man den Köder schnell wechseln und nicht basteln.
Ich persönlich schwöre nicht auf Durchlaufköder, nutze sie aber auch regelmäßig. Besonders gut gefällt der OGP Henry´s Soemmet.
Beliebte Durchlaufblinker auf Meerforelle sind der Snurrebassen oder die Bornholmerpilen und als Durchlaufwobbler der Savage Gear 3D Line Thru Sandeel (die neue Geheimwaffe gegen mürrische Mefos :-)).
Auf dem Foto seht ihr oben und unten den Savage Gear 3D Line Thru Sandeel als Durchlaufwobbler und dazwischen den Wuttke Pilker High Flyer als Durchlaufblinker.
Die Montage für Durchlaufblinker und Durchlaufwobbler
Die Montage von Durchlaufködern ist eigentlich sehr einfach. Als Schnur verwende ich Fluorocarbon in einer Stärke zwischen 0,30 und 0,35mm und einer Länge von 60-80cm (einige Angler machen es auch viel länger). Als Haken nutze ich ausschließlich Einzelhaken (z.B. Owner Einzelhaken S-61 Größe 1, Gamakatsu Größe 1 oder Jenzi Einzelhaken) – aber Drillinge sind selbstverständlich auch möglich. Der Haken wird am Ende der Schnur mit einem Clinch-Knoten montiert. Alternativ kann auch ein Rapala verwendet werden. Der Haken hat dann mehr spiel. Zur Knotenschonung wird nun eine weiche Gummiperle aufgezogen. Hat man nur Hartperlen zur Hand hat, sollten diese über den Knoten geschoben werden. Sitzt die Hartperle auf, schwächt sie auf Dauer den Knoten, da der Schlag vom Köder nicht abgefedert wird.
Als nächstes wird nun der Köder auf die Schnur gezogen. Das Fluorocarbon verknotet man mit einem Tönnchenwirbel oder einem Albrightknoten an der Hauptschnur. Wer mag, kann zwischen Köder und Wirbel noch eine Perle aufziehen. Ist aber nicht notwendig. Das war´s auch schon.
Es gibt sicherlich noch viele weiter Montagen für Durchlaufköder, aber mit dieser fährt man sehr gut.
Tipp: Wechselt regelmäßig das Fluorocarbon aus. Der ständige Abrieb des Köders macht die Schnur spröde und brüchig. Alternativ könnt ihr auch einen stärkeren Durchesser wählen.