Welche Schnur für’s Spinnfischen auf Meerforelle?
Zwei Möglichkeiten stehen hier zur Auswahl: Geflochtene und Monofile Schnur. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, Für- und Widersprecher. Hier heißt es letztendlich: Auspropieren und für sich selbst entscheiden.
Für alle Schnüre gilt aber: möglichst die Spule voll machen. Die Würfe werden weiter!
Einige Fakten zu den unterschiedlichen Angelschnurarten:
Geflochtene Schnur Meerforellenangeln
Die geflochtene Schnur hat sich beim Meerforellenangeln durchgesetzt. Es werden Durchmesser zwischen 0,10 und 0,15 mm verwendet. Die gängige Stärke ist 0,12 mm oder auch 0,10 mm. Alles über 0,12 mm ist meines Erachtens nicht notwendig und unter 0,10 mm kommt mir nicht auf die Angelspule, da immer mal mit einem Hänger im Seetrang oder am Findling gerechnet werden muss.
Der klare Vorteil der geflochtenen Schnüre ist die bessere Wurfweite (dünner und weniger Windwiderstand als Monofile) und der direkte Köderkontakt. Der Wasserdruck auf die geflochtene Schnur ist geringer und das gleichzeitig bei dünnerem Durchmesser mit hoher Tragkraft. Dadurch bildet sich bei starker Strömung ein wesentlich kleinerer Schnurbogen, der die optimale Köderführung gegenüber einem größeren Schnurbogen verbessert. Gleiches gilt bei Starkwinden. Die dünnere geflochtene Schnur bietet beim Auswerfen weniger Angriffsfläche. Der Schnurbogen wird kleiner und die Kontaktaufnahme zum Köder nach dem Eintauchen ins Wasser ist schneller. Der direkte Köderkontakt kann aber auch ein Nachteil sein. Beißt der Fisch und der Anschlag kommt zu heftig, dann kann es aufgrund der Null-Dehnung zu Ausreisern kommen. Ebenso ist im Drill die leichte Dehnung der Monofilen von Vorteil. Wenn dem Angler dieser Nachteil bewusst ist, wird er den Anschlag entsprechend vorsichtiger setzen. Ein Vorfach mit Fluorocarbon – oder Monofiler Schnur (Durchmesser ca. 0,25mm) von rund 50 cm bis 80 cm federt den Anschlag ein wenig besser ab. Die Gefahr, das der Fisch aussteigt, wird hierduch minimiert.
Die geflochtene Schnur hat „ein Problem“ mit bestimmten Knoten. Zwei doppelte Hausfreuenknoten sind beispielsweise zu vermeiden, da die Haltekraft um 80% redzuiert wird. Eine Zugprobe nach jedem Knoten, egal welcher, ist bei einer geflochtenen Schnur unumgänglich, um sicher fischen zu können.
Bei der Nutzung von geflochtener Schnur sollten auch erst 10m monofile Schnur auf die Angelrolle aufgezogen werden, dies verhindert beim Drill ein „durchdrehen“ der Geflochtenen.
Nach einem langen Angeltag auf Meerforelle oder Dorsch, sollte die geflochtene Schnur samt Spule einmal unter Süsswasser abgespült werden. Es kann passieren, dass sich Salzkristalle in der geflochtenen Angelschnur ablagern, hierduch reduziert sich ggf. die Tragkraft. Auch sollten die ersten 50cm nach jedem Angeltag gekappt werden, da es durchaus zu Abnutzungen an der Schnur kommt, wenn ohne Vorfach gefischt wurde. Gerade Muschelfelder oder scharfe Steinkanten strapazieren geflochtene Schnüre ungemein. Die optimale Tragkraft wird somit verringert.
Unser Tipp: Beim Angeln mit geflochtener Schnur eine weichere Rute nutzen und die Bremse feiner einstellen. So wird der harte Anschlag abgefedert.
Schnurempfehlung Meerforellenangeln
Unsere Empfehlung für geflochtene Schüre zum Meerforellenangeln – 0,12mm/0,13mm
- Kaufempfehlung und Test: Daiwa Tournament 8 Braid Evo – ab 17.00 € – Sponsored Link
- Sufix 131 Braid Chartreuse – Sponsored Link Unsere aktuelle Empfehlung!
- Berkley Fireline 270m – 23,99 € – Sponsored Link
- Spiderwire ULTRACAST INVISI-Braid, 270m – 27,00 € – Sponsored Link
- Shimano Power Pro 300m – 36,00 € – Sponsored Link.
Monofile Schnur Meerforellenangeln
Die monofile Schnur wird in der Stärke 0,22 bis 0,25mm verwendet. Ihre Vorteile wurden oben erwähnt. Die gewisse Dehnung der Schnur federt den Drill perfekt ab. Der Köderkontakt ist jedoch schlechter im Vergleich zur geflochtenen Schur. Bei höheren Wurfweiten gilt dies erst recht. Auch ist der Anhieb schwieriger zu setzen.
Monofile Schnüre sind abriebfestiger. Gerade an Muschelbänken ist die Verlustrate der Meerforellenköder geringer, als mit einer geflochtenen Schnur.
Farbe der Angelschnur beim Angeln auf Meerforelle
Hier scheiden sich die Geister. Ein Angelexperte erklärte einmal, dass die Farbe Rot ab einer Tiefe von zwei Metern nicht mehr zu sehen ist. Das ist für das Dorschangeln sicherlich sinvoll, aber für das Watangeln nicht relevant. Die Tiefen sind in Wurfweite höchsten 1-3 m. Und da wir den Köder eher oberflächennah führen, ist diese Farbe nicht wirklich von Vorteil. (Dem aufmerksamen Leser dieser Seite wird sicherlich aufgefallen sein, dass auf der Startseite ein Mefo mit roter Schur gefangen wurde – ist gibt halt keine Gesetze, sondern nur Empfehlungen – beim Mefoangeln ist alles möglich.)
Am besten haben sich weiße oder farblose Schnüre bewährt. Die Forelle greift den Köder meist von schräg-unten an. Das bedeutet, dass sie ins Helle des Himmels schaut. Weiße und durchsichtige (Fluorcarbon) Schüre sind daher am besten aufgrund ihrer „Tarnung“ geeignet. Diskrete Farben sind daher klar von Vorteil. Es gehen auch hellgraue oder grünliche (Alge) Schüre.
Wer mit einem Fluorocarbonvorfach arbeitet, dem kann die Schnurfarbe auch egal sein. Ist das Vorfach lang genut, bekommt die Forelle die Farbe der Angeschnur ohnehin nicht nicht zu Gesicht.
Unser Tipp für die Schnurfarbe: weiß, durchsichtig bzw. farblos, grün und grau.
JOGISHAD meint
Letzter Kommentar liegt zwar schon fast ein Jahr zurück…aber ich wollte meine Einschätzung dazu trotzden einmal da lassen. Ich nutze seit vielen Jahren die Power Pro und seit einigen Jahren auch die Power Pro 8 Slick – und habe exakt das Gegenteil zu berichten. Die 6 fache PP ist zwar eine anständige Schnur – sie war mir aber auf Dauer zu laut. Ich bin mittlerweile sicher, dass gerade in „stillen Momenten“ eine Scheuchwirkung von lauten Schnüren ausgeht.
Deshalb bin ich zur PP 8 Slick gewechselt, die eine völlig andere, wesentlich glattere Oberflächentextur hat und deutlich leiser ist. Sie ist trotzdem robust – und wesentlich runder bei geringeren Durchmessern als die „normale“ Power Pro.
Zum Spitzenring-Problem gibt es eine – für mich sehr taugliche – Abhilfe: ich schalte ein FC-Vorfach mit dem verbesserten Albrightknoten vor. Der Knoten läuft gut durch den Spitzenring, aber macht dabei ein kleines, hör- und fühlbares „Tick“ – danach ist bei mir noch ca. ein Meter Abstand zum Ringkiller (Ködersnap). Genug Zeit also, das Kurbeln einzustellen. Falls man noch nicht eingeschlafen ist;-)
flue_ meint
Die normale PowerPro ist leise, lediglich die letzten 4 Meter verdrallen ab und zu und dann hört man die Schnur sehr laut… übrigens ein Top Merkmal… Hat sich jemand beim Nachtangeln schonmal den Spitzenring kaputt gemacht weil er zu doll und zu weit bis nach dem Karabiner eingekurbelt hat? Ich durch das Surren der letzten 4 Meter zum Glück nicht hab n Kumpel der nur mit Monofil angelt dem ist das schon 2 Mal passiert.
oberadmin meint
Moin, hast du eine gute Schnur im Blick die leise ist, weit wirft und rissfest bei kleinem Durchmesser ist? Die Spiderwire ist auch recht laut…
Ürigens, auch die Rutenringe beeinflussen die Lautstärke!
flue_ meint
Sucht euch ne Schnur die beim Kurbeln leise ist und weite Würfe bringt… nichts ist nerviger als dieses komische Reiben/Surren z.B. von der 8 Slick Power Pro… man steht so lange im Wasser und muss sich nicht von diesem Surren ablenken lassen 🙂