Wir haben die Daiwa Tournament 8 Braid Evo für euch im Salzwasser getestet
Eigentlich war ich mit meiner Spiderwire Ultracast Invisi Braid sehr zufrieden. Gute Reißfestigkeit, sehr dünn, abriebfest, kaum sichtbar, gute Wurfeigenschaften und knotenfest. Sie bietet alles, was eine gute Angelschnur bieten sollte. Na ja, fast alles. Wenn da nicht dieses Reibegeräusch an den Ringen wäre. Das hat auf Dauer einfach genervt. (Ob die Schnur prinzipiell laut ist, kann ich nicht abschließend klären, da auch die Beschaffenheit der Ringe wichtig ist und ich sie nur an einer Angel nutze.)
Nach langem hin und her überlegen, entschied ich mich für eine neue geflochtene Schnur. Sie sollte der Spiderwire in nichts nachstehen, außer natürlich leiser zu sein. Nach einigen Recherchen und Befragungen von Mefoanglern kam ich sehr schnell zur Daiwa Tournament 8 Braid Evo. Sie ist um einiges teurer als die Power Pro oder auch Spiderwire, aber die vielen positiven Erfahrungen ließen mich neugierig werden.
Also legte ich sie mir in folgender Variante zu:
- Farbe: dunkelgrün
- Stärke: 0,12mm
- Zugkraft: 8,6 kg
Nach dem Auspacken war ich echt überrascht. Die Schnur fühlte sich wirklich klasse an. Eine extrem glatte und feine Oberfläche und sehr dünn.
Schnell spulte ich sie auf die Rolle und dann ging es auch gleich ab an die Ostsee auf Dorsch und Meerforelle vom Ufer aus.
Am Wasser angekommen, knotete ich den Wirbel problemlos an die Schnur, befestigte meine Blinker und feuerte den Köder gen Horizont. So, jetzt wurde es spannend. Ich begann mit dem Einkurbeln und ich hörte? (Fast) nichts! Man war ich überrascht. Dass eine geflochtene Schur so leise sein kann, hätte ich nie gedacht. Natürlich, ganz geräuschlos ist auch die Tournament 8 nicht, aber die Ringe durchlief sie mucksmäuschen still. Nur an der Spule selbst, in diesem Fall eine Shimano Stradic Ci4 FB, hörte man ein leises Surren. Aber das hat definitiv keinen „Nervfaktor“. Man war ich happy.
Reiss- und Knotentest
So, und dann passierte das, was wir alle hassen. Hänger! Und was für einer. So richtig schön im festen Blasentang. Erst zog ich über die Spule und die Bremse fing irgendwann an zu kreischen. Nicht schön und nicht gut für´s Gerät. Also umwickelte ich die Schnur zweifach um meinen Unterarm (natürlich mit Pullover und Jacke) und nahm Zug auf die Schnur. Ihr kennt das sicherlich: Die Zugkraft wird immer fester und man denkt jeden Augenblick, jetzt knallt´s. Dachte ich auch. Und als ich wirklich glaubte, jetzt muss sie reißen, löste sich der Blinker. Puh war ich erleichtert. Aber denkste. Kurz war der Blinker frei, hing er auch schon wieder. Also das Spiel von vorne. Und um es abzukürzen, die Daiwa Tournament 8 Braid Evo hat den „Reißtest“ und die „Knotenfestigkeit“ mit Bravour bestanden.
Daiwa Tournament 8 Braid Evo Preisvergleich
Abriebfestigkeit
Nach einigen weiteren Würfen fühlte sich das Einkurbeln plötzlich nicht normal an. Der Widerstand am Blinker war viel zu groß. Nein, es hing kein Kraut am Haken, sondern der Haken hatte sich in der Schnur verfangen. Dies kann bei langen Blinkern, wie z.B. den Solvpillen oder den Snaps mal passieren. Die Schnur hatte sich genau unterhalb des Widerhakens zwei Mal um den Einzelhaken gewickelt. Beim Einkurbeln scheuerte sie bestimmt am Widerhaken und ein paar der acht Einzelfäden wären jetzt bestimmt gerissen, so meine Vermutung. Nach einer genauen Untersuchung der Schnur war erstaunlicherweise nichts zu erkennen. Großartig.
Im Drill
So, und dann endlich in der Dämmerung kam auch der ersehnte Biss. Leider keine Mefo, sondern ein kleiner Dorsch. Er wurde ohne Probleme für die Tournament gelandet und schonend zurückgesetzt. Es folgten noch einige weitere Kindergartendorsche, die alle wieder schwimmen durften. Eine Mefo ging an diesem Testtag leider nicht ans Band.
Zuhause angekommen, wurde bei ausreichend Licht die Schur auf einer Länge von 70cm genauestens unter die Luppe genommen. Normalerweise finden sich kleine Faserenden, die auf Risse hinweisen könnten. Nur nicht bei der Daiwa Tournament 8 Braid Evo. Diese war glatt wie nen Aal.
Testurteil
Mein Testergebnis: Die Daiwa Tournament 8 Braid Evo ist eine super geflochtene Schur für das Raubfischangeln. Sie ist leise, abrieb- und knotenfest, super glatt, sehr dünn, fächert nicht nach dem xten Wurf auf, sondern hält ihren Durchmesser. Mit anderen Worte: eine echte Kaufempfehlung für alle, die es sicher und ruhig möchten. Einziger Wermutstropfen: Der Preis ist echt übig.
Bewertung: Sehr gut!
Alle Eigenschaften der Daiwa Tournament 8 Braid Evo im Überblick:
- Farben: Dunkelgrün, chartreuse (sehr grelles grün) und multi-color
- Durchmesser und Tragkraft: 0,08mm (4,9 kg) bis 0,26mm (19,8 kg)
- 8-fach Flechtung
- Absolut rundgeflochten
- Hohe Tragkraft
- Oberflächenbeschichtung
- Hohe Nassknotenfestigkeit
- Keine Dehnung
- In Japan hergestellt