Was macht einen guten Watschuh zum Angeln auf Meerforelle aus und worauf muss ich beim Kauf von Watschuhen achten. Diese und weitere Fragen möchte ich Euch im folgenden Text näher erläutern.
Ein guter Watschuh muss viel aushalten. Der Weg vom Auto zum Strand kann sehr steinig sein. Denn Asphalt, Sand, Steine und Matsch begegnen uns häufiger auf dem Weg zum Meerforellenstrand. Auch weite Wanderungen sollten mühelos möglich sein, ohne drücken, reiben oder quetschen. Und beim Waten durchs Wasser über glitschige Steine und Algenfelder muss ein guter Watschuh ausreichend halt gewähren. Er sollte bis über den Knöchel reichen, um schmerzfrei durch Steinfelder zu gelangen und über eine gute Schnürung für einen festen Sitz verfügen. All das muss ein guter Watschuh zum Angeln auf Meerforelle bieten.
Fangen wir mit der Sohle an: Was macht eine gute Sohle für Watschuhe aus
Die Meerforelle hält sich mit Vorlieben über Leopardengrund auf. Dieser ist steinig, kiesig, sandig und mit mehr oder weniger viel Blasentag. Die kleinen Steine sind mit feinen Algen überwachsen, auf den größeren wächst Blasentang. Muss ein Watangler über solch einen Grund, kommt ein Sohlentyp nicht in Frage: Gummi oder auch Vibram genannt. Mit dieser Sohle rutsch man früher oder später aus. Ich kennen mittlerweile keinen Mefoangler mehr, der Watschuhe mit Vibram-Sohlen nutzt. Im Bach oder Fluss mag das funktionieren, im Meer nur auf Sand- oder Kiesgrund. Überall dort, wo die Steine mit Algen bewachsen sind, ist ein Bad in der Ostsee mit Gummisohle vorprogrammiert. Es sei denn – und hier kommt die Ausnahmen – die Vibramsohle ist mit Spikes versehen. Dann ist sie auch für den Leopardengrund geeignet und der Gang durch die Ostsee wird gleich viel sicherer.
Besser als Vibram ist aber die gute Filzsohle. Sie bietet einen recht guten Halt auf glattem Untergrund und hat sich bei Watanglern eigentlich durchgesetzt. Wer es aber ganz sicher möchte, der kauft sich noch Spikes dazu, die in die Filzsohle eingeschraubt werden. Wer nicht schrauben möchte, kann auch auf Spikes-Überschuhe zurückgreifen, die es für Wanderschuhe gibt.
Bei der Filzsohle gibt es noch zwei qualitative Unterschiede: Bei günstigen Schuhen ist sie geklebt, bei höhenwertigen ist sie genäht. Kleben ist gut – genäht ist besser. Meine Simms Watschuhe sind genäht und eine Sohle hat sich nach rund 11 Jahren Gebrauch erstmalig abgelöst. Bei meinen ersten Fenwickwatschuhen, die recht günstig waren (70 €), löste sich die Klebesohle schon nach zwei Jahren. Ein guter Watschuh hat daher eine genähte Sohle.
Filzsohle von Watschuhen kleben – Tipps
Als sich meine Filzsohle vom Schuh löste, war es natürlich am Meer während des Angelns. Super ägerlich. Wieder zuhause trocknete ich die Schuhe und kaufte mir einen Spezialkleber. Dieser hielt genau zwei Angeltage durch, dann löste sich die Filzsohle wieder. Viellicht hatte ich zu wenig Druck aufgebaut. Um Nummer sicher zu gehen, brachte ich sie zum Schuster. Aber auch hier Fehlanzeige. Nach einem Angeltag war dei Filzsohle wieder ab. Neue Schuhe wollte ich mir eigentlich nicht kaufen, so wählte ich eine etwas unkonventionelle Befestigung. Ich nahm ein paar kurze Schrauben, die lang genug waren, um die Filzsohle gut zu befestigen, aber kurz genug, damit die Sohle nicht durchdrang. Und so schraubte ich die Filzsohle wieder an. Das war vor einigen Jahren! Ein kleiner Tipp – nehmt Edelstahlschrauben, die rosten nicht!
Material und Tragekomfort
Euer Watschuh sollte wirklich robust und eine richtig gute Stabilität mit gleichzeitigen Tragekomfort aufweisen. Der Knöchel muss geschützt sein und auch ein Umknicken muss der Schuh durch seine Stabilität verhindern. Das Material ist entweder aus synthetischen Stoffen oder bei den höhenwertigen Schuhen aus Nubuckleder. Der Nachteil von Nubuckleder ist die sehr lange Trocknungszeit. Sofern die Schnurösen aus Metall sind, seid sicher, dass diese nicht rosten. Das Salzwasser ist sehr agressiv. Meine Simms kann ich nur empfehlen.
Schuhgröße von Watschuhen
Watschuhe sollten mindestens eine Nummer größer gewählt werden als eure normalen Schuhe. Denkt immer an Neoprenfüsslinge der Wathose, die ausreichend Platz benötigen. Sitzt der Schuh zu eng, werdet ihr auf Dauer keinen Spaß mit den Schuhen haben und kalte Füße sind vorprogrammiert. Ich habe Schuhgröße 45/46 und meine Simms-Watschuhe sind Größe 48! Bei kaltem Wasser ziehe ich über die Wathosenfüsslinge noch weitere Neoprenfüsslinge über – im Sommer kann ich darauf verzichten und dennoch passen die Schuhe gut. Also mindestens eine Nummer größer, so meine Erfahrung. Es gibt allerdings wohl Hersteller, die bei der Größe breits die Neoprenfüsslinge der Wathose mitberücksichtigen. Fragt am besten beim Verkäufer nach.
Nehmt Euch beim Kauf der Watschuhe Zeit und investiert lieber ein bisschen mehr als zu wenig. Dann werdet ihr viel Freude mit Euren Schuhen haben.