Was macht einen Meerforellenstrand aus?
Der optimale Angelplatz auf Meerforelle weist einen vielseitigen Meeresgrund auf. Steine, Blasentang, Muschelfelder, kleine Sandflächen und Findlinge sind die liebsten Plätze der Meerforelle. Dieser Mischgrund, auch Leopardengrund genannt, sollte das Ziel des Meerforellenanglers sein. Hier finden die Forellen einen reich gedeckten Tisch. Jungfische, Stichlinge, Grundeln, Seeringelwürmer, Tangläufer und Garnelen leben hier in geschützter Umgebung und fühlen sich vor der Meerforelle sicher. Große Steine sind häufig ein gern genommener Standplatz, aus deren Deckung sie hervorschießen und ihre Beute packen.
Wenn der Platz auch noch eine Tiefe von mehreren Metern aufweist, eine ständige Strömung herrscht, sollte einem Fangerfolg nichts im Wege stehen.
Strömung
Ein Spot ohne Strömung ist ein schlechter Spot, heißt es. Dies trifft in den meisten Fällen auch zu. Strömung bedeutet mehr Sauerstoff im Wasser und freigespülte Würmer und Garnelen, die wiederum von der Meerforelle oder deren Beutefische gefressen werden. Beutefische werden gern mal aus dem Schutz von Tang und Seegras geschwemmt, so dass sie leichte Beute für die Meerforellen werden. Welche Strömung nun die erfolreichste ist, ablandig, auflandig, entlang der Küste, kann ich nicht sagen, nur dass sie für den Fangerfolg mit entscheidend ist. Hier ein paar Links zu den Strömungsverhältnissen in der Ostsee:
- BSH – Bundesamt für Seeschifffahrt – Nord- und Ostsee
- fcoo.dk – auf englisch mit vielen Parametern – Nord und Ostsee
„Welle bringt Forelle?!“
Einige Angler schwören auf Wellengang, je höher desto besser. Und an dieser Redensart ist auf jeden Fall was dran. Die Welle spült Seeringelwürmer, Schnecken, Garnellen und anders Getier frei, die von unserem Zielfisch geferessen werden. Leider geht mit einer hohen Welle meist eine kräftige Brise einher, was mir persönlich keinen Spaß mehr macht.
Das Gegenteil von Welle ist Ententeich. Aber auch dieser bringt Fisch, garantiert. Wenn ich entscheiden müsste, dann würde ich immer den Strand mit Welle vorziehen, denn die Chancen eine Mefo zu landen sind höher.
Wassertrübung und Meerforelle
Die Wassertrübung hat schon so manches Mal über Erfolg oder Misserfolg beim Meeforellenangeln entschieden. Ganz klares Wasser ist zwar sehr schön, da man so manches Getier im Wasser aufspüren kann, wirklch erfolgsversprechend ist es nicht. Wenn allerdings eine gute Welle dazu kommt, sieht es schon besser aus. Am erfolglosesten war ich bisher bei klarem, kaltem Wasser in Kombination mit Ententeich.
Komplett trübes Wasser ist aber auch nicht so dolle, denn Meerforellen sind Sichträuber. Richtig spannend wird es aber, wenn die Trübungskaten, also der Übergang von Trübung zum klaren Wasser, befischt werden kann. Hier geht ganz häufig der Punk ab.
Am besten ist ein leicht getrübtes Wasser mit Welle. Dann klappts auch ganz häufig mit Fisch!
Steilküsten sind Meerforellenstrände
Steilküsten sind klassische Meerforellenstrände. Sie bestehen häufig aus Lehm, Kreide (Rügen) oder Stein. Der Grund ist häufig steinig und wird sehr schnell tief. Blasentang ist häufig anzutreffen.
Typische Meerforellenstrände sind Eitz, Brodtener Ufer, Hohwacht oder Waabs. Steilküsten sind meist auch gute Sommerplätze, da hier das Wasser für gewöhnliche tiefer ist als beispielweisen in Förden und Buchten. Tieferes Wasser bedeutet meist kühleres Wasser im Sommer und damit höhere Fangaussichten auf Meerforelle.
Landzungen/Landvorsprünge und Steinriffe
Landvorsprünge sind flacher als der umgebene Bereich. Links und rechts ist das Meer tiefer und es bildet sich am Ende des Vorsprungs eine günstige Strömung. Die Kanten und das Ende sind beliebte Jagdplätze der Meerforelle und sollten gezielt beangelt werden.
Ein erfahrener Meerforellenangler sagte einmal, dass der Bereich zwischen zwei Landvorsprüngen oder Riffen der beste Meerforellenspot ist. Die Meerforellen schwimmen zwischen den Untiefen hin und her und ist nur eine Frage der Zeit, wann sie an einem vorbeikommen. Ob sie dann auch beißen, ist eine andere Frage….
Buhnen
Buhnen haben eine ähnliche Wirkung wie Landvorsprünge, nur das sie vom Menschen gebaut worden sind. Am Ende der Buhnen, am Buhnenkopf, herrscht meist eine erhöhte Strömung, so dass hier sein Glück probiert werden sollte. Gute Angelzeiten sind die Morgen-, Mittag-, und Abendstunden. Ein klassischer Buhnenstrand ist Bliesdorf in der Lübecker Bucht. Persönlich habe ich dort noch keine Fische gefangen, aber es soll dort welche geben…
Badewannen sind Meerforellenplätze
Badewannen finden sich regelmäßig an der offene Küste. Badewannen sind die tiefen, strukturreichen Rinnen zwischen Strand und Sandbank. Auf einer Steilküste stehend, sind sie deutlich dunkler als die langen, breiten Sandbänke und verlaufen parallel zum Ufer. Hier stehen sie vor allem in den Morgen- und Abendstunden und schlagen sich die Bäuche voll. Aber auch mittags kann hier ein Fisch gelandet werden.
Sandstrand bzw. Badestrand
Der klassische Badestrand an der Ostsee mit flachem Wasser und Sandboden wird von den meisten Mefoanglern gemieden. Zu Recht? Dies ist eine gute Frage. Bisher habe ich solche Strände nicht angefahren, da die Zeit zum Ausprobieren bei mir sehr begrenzt ist. Dennoch sollten solche Strände nicht gemieden werden. Warum? Weil auch sie Struktur aufweisen und Nahrung für die Meerforelle bieten. Der Sandaal oder Tobiasfisch ist auf Sandboden angewiesen, denn er versteckt sich dort vor seinen Räubern. Und bekanntlich ist er ein Beutefisch der Meerforelle. Sandstrände weisen immer auch kleine Rinnen mit Seegras, Seetang oder sonstigen Wasserpflanzen auf. Sie bieten den Beutetieren der Mefos Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Ob es sich nun lohnt, diese Strände gezielt anzufahren, weiß ich nicht, aber es wäre eine vertane Chance, den Abend im Sommerurlaub nicht angelnd im Wasser von Scharbeutz oder Haffkrug zu verbringen.
Schlammiger Untergrund
Flache Küsten mit lehmig-schlammigen Untergrund bieten in milden Wintern und im Frühjahr gute Chancen auf Meerforellen. Ihr Grund erwärmt sich schneller als jene mit „Leopardengrund“, so dass hier schneller das „Leben“ im Wasser beginnt. Im späten Frühjahr sind diese Plätze weniger erfolgreich.
Hotspots an der Ostsee – Meerforellenführer
Mit den Büchern der Rapsbande (Udo Schröter) und North Guiding findet Ihr die besten Hotspots für das Angeln auf Meerforelle an der deutschen und dänischen Ostseeküste. Hier eine kleine Auswahl:
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