Angeln auf Meerforelle im September, Oktober, November
Das Herbstangeln auf Meerforelle beginnt meist gegen Mitte/Ende September, je nachdem wie warm der Sommer war. Dann beginnt die Wassertemperatur auf ein für die Meerforelle erträgliches Niveau zu sinken. Die Wassertemperatur liegt in der Regel unterhalb von 16 Grad, so dass die Forelle wieder häufiger am Strand unterwegs ist. Die Morgen- und Abendstunden sind in den ersten Herbstwochen sehr vielversprechend. Ab Mitte Oktober, wenn die ersten großen Herbststürme das Wasser ordentlich durchgemischt haben und die Wassertemperatur weiter gesunken ist, beginnt die heiße Phase am Strand. Spätestens jetzt sollte auf die ganztägige Angellei gesetzt werden. Aber Achtung: Ab Oktober ist vermehrt mit den Aufsteigern zu rechnen.
Definition Aufsteiger: „Aufsteiger sind männliche und weibliche Meerforellen, die sich auf den Weg zum Laichen in die Bäche machen. Aufsteiger erkennt man an der deutlichen Braunfärbung und dem Laichhaken beim Männchen. Ein weiteres Merkmal sind die festen Schuppen und eine zunehmende Schleimschicht über den Schuppen.Aufsteiger sind an der deutschen Ostseeküste geschützt und müssen zurück gesetzt werden.“
Die Aufsteiger beginnen vor dem Aufstieg in die Bäche mehr oder weniger mit der Einstellung der Nahrung. Daher wird es schon schwieriger, in dieser Zeit überhaupt Fische zu fangen. Sie sind jetzt verstärkt an den Bach- und Flusseinläufen zu sehen und beißen häufig nicht mehr. Stößt man auf Fische, die nicht beißen wollen, kann man es entweder mit Fliegen – z.B. Spirolino oder Springerfliege oder mit Blinkern in Reizfarben wie gelb oder orange probieren. Auch Reizfliegen sollten ausprobiert werden.
Beim Fang einer gefärbten Forelle erklärt es sich von selbst, sie wieder zurück zusetzen, auch wenn vielleicht noch keine Schonzeit ist. Wir Angler tragen Verantwortung für diesen seltenen und wunderbaren Fisch und sollten ihn mit Respekt beangeln und behandeln.
Neben den Aufsteigern bleiben die nicht geschlechtsreifen Grönländer und die Überspringer übrig. Beide sind nach wie vor fleißig am Räubern und immer für einen schönen Drill an die Angel zu haben…
Köder im Herbst
Die Meerforellen sind dick und rund gefressen. Kleine Köder bis max. 20g sind jetzt von Vorteil. Die Köderfarbe ist vom Verhalten der Forellen abhängig. Sind sie da und beißen nicht, sind grelle Farben von Vorteil. Ansonsten sind die typischen Farbmuster wie rot/schwarz, blau/silber, kupfer, grün und schwarz immer ein Versuch wert. Eine Springerfliege erhöht in dieser Jahreszeit den Erfolg.
Gute Köder sind der Ole Jörgensen Boss, Snaps, Möresilda oder die Wobbler von Spöket oder Gladsax.
Köderführung
Die Meerforellen sind im Herbst sehr launisch. Bei warmer Wassertemperatur holt ihr den Köder schnell ein und bei kühlerem Wasser weniger schnell. Gesetze gibt es beim Meerforellenangeln leider kaum. Am besten möglichst flexibel angeln und viel ausprobieren. So beißt auch früher oder später eine Forelle.
Der Standplatz im Herbst
Im Frühherbst, wenn das Wasser noch warm ist, bieten sich tiefe, strömungsreiche Stellen an. Ablandiger Wind erhöht die Chance, da kühlers Wasser ans Ufer gedrückt wird.
Je kühler das Wasser wird, um so größer ist die Chance, sie an den typischen Meerforellenstränden auch tagsüber zu finden. Jetzt sollte allerdings mehr gewatet werden, da die Meerforellen weniger geworden sind – ein Teil ist in den Bächen und der kleine Rest, tummelt sich irgendwo an der Küste. Wenn das Wasser richtig kalt wird, also geringer als 5 Grad, zieht es die Grönländer in die süßwasserreichen Förden und Flussmündungen. Die fetten Überspringer bleiben draußen im Meer und folgen den Heringsschwärmen. Sie werden trotzdem immer wieder im Spätherbst an der offenen Küste gefangen.
Nebenfänge: Anfang Herbst sind noch Makrelenfänge möglich und der Dorsch beißt gern bis Dezember in der Abend- und Morgendämmerung.
Schonzeiten Meerforelle und Fischschonbezirke:
Schonzeit Meerforelle in Schleswig-Holstein:
01.10. bis 31.12. an der Küste – in Binnengewässern vom 1.10. bis 28.2
Mindestmaß 40cm (Lachs: 60cm)
Vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember sind gefärbte Forellen geschont (gilt auch für Lachse). Silberblanke Meerforellen mit losen Schuppen dürfen entnommen werden. Dies sind in der Regel die so genannten Grönländer.
Fischschonbezirke gelten vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember um Mündungen von Zuflüssen, die im Einzelnen durch Verbindungslinien von Eckpunkten begrenzt werden: sie liegen in einem Abstand von 200 m beiderseits der Mündung und von dort im rechten Winkel seewärts bis zu einem Abstand von 200 m zur Uferlinie. Die einzelnen Zuflüsse können und sollten der Landesverordnung über die Ausübung der Fischerei in den Küstengewässern (Schleswig-Holsteinische Küstenfischereiordnung – KüFO) entnommen werden.
Schonzeiten Meerforelle in Mecklenburg Vorpommern:
Mindestmaß 45cm (Lachs: 60cm)
Schonzeit vom 15. September bis zum 14. Dezember (gilt auch für Lachs)
Fangbegrenzung: drei maßige Fishe pro Tag
Weitere Infos und die neuen Regelungen zu den Fischschonbezirken finden sich unter https://www.mv-regierung.de