Mit Blinker und Wobbler auf Meerforelle an der Ostsee – Watangeln
Das erfolgreiche Angeln auf Meerforelle erfordert ein wenig Erfahrung und Übung. Im folgenden erhaltet Ihr Tipps und Tricks für das erfolgreiche Watangeln auf das begehrte Küstensilber der Ostsee. Wann ist die beste Fangzeit, wo finde ich die Hotspots, welche Ausrüstung benötige ich und was ist die beste Strategie. Auf geht´s in die Fluten der Ostses..
Der richtige Fangplatz der Meerforelle ist gefunden. Die Wathose sitzt, die Rute ist zusammengebaut, der Meerforellenblinker baumelt an der Schnur und die Watschuhe baden im Spülsaum der Ostsee. Auf in die Fluten der Ostsee und einen sicheren Stand im hüfthohen Wasser suchen – das wäre wahrscheinlich der nächste Gedanke des Mefoneulings.
Dies sollte tunlichst vermieden werden, denn die Meerforelle steht gerade in der Dämmerung oder in den frühen Morgenstunden recht häufig dicht unter Land. Und es wäre mehr als ärgerlich, wenn wir den Fisch durch unser hereinwaten verscheuchen würden.
Daher gilt es, bereits vom Strand das Watgebiet mit ein paar Würfen abzusuchen. Ist der passende Standplatz gefunden, wird das Gebiet fächerförmig abgefischt.
Montage für das Spinnenfischen auf Meerforelle
Die klassische Montage für Meerforelle an der Spinnrute ist schnell erklärt. An eure Hauptschnur, die entweder aus einer monofilen- oder geflochtenen Schur besteht, knotet ihr direkt einen Wirbel und daran euren Köder. Wenn ihr mit geflochtener Schur angelt, schalten viele Angler noch ein Fluorocarbonvorfach vor. Dies hat zwei Gründe: zum einen federt es die Kopfschläge und Fluchten durch die Dehnung ab und zum anderen ist es für die Augen der Meerforelle weniger gut sichtbar und verringert die Scheuchwirkung. Das Fluorocarbon könnt ihr in einer Stärke zwischen 0,26 mm und 0,30 mm wählen. Als Verbindung zwischen Hauptschnur und Vorfach nehmt ihr entweder einen Wirbel oder einen Knoten. Ich knote lieber, da ich insbesondere in der Dämmerung, den Wirbel nicht mehr sehe und häfig in den Spitzenring der Rute einkurbel. Auf Dauer tut das dem Ring nicht gut. Ein Konten macht hier keine Probleme. Als guter Konten hat sich der verbesserte Albright bewährt.
Führungstiefe und Einholgeschwindigkeit des Köders
Normalerweise sind die meisten Angelplätze an der Ostsee in Wurfweite nicht besonders tief. Tiefen von zwei bis vier Metern sind die Regel. Damit sich der Köder gut im Blickfeld der Meerforelle befindet, sollte er zwischen oberen Drittel und Mittelwasser, also in ein bis zwei Meter Wassertiefe, angeboten werden. Dies lässt sich am besten mit leichten Ködern von 18 bis 20g bewerkstelligen.
Die Führungstiefe wird neben dem Ködergewicht insbesondere durch die Einholgeschwindigkeit beeinflusst. Viele Anfänger kurbeln zu langsam. Der Köder wir dann bodennah geführt (was für den Dorsch perfekt ist) und die Gefahr eines Hängers steigt. Um den Blinker oder Wobbler in das obere Drittel der Wassersäule zu bekommen, muss demnach zügig eingeholt werden. Rollen mit einer größeren Übersetzung sind hier von Vorteil, da weniger oft gekurbelt werden muss.
Ich habe schon beobachtet, wie ein Kollege bei sehr trüben Wasser die Spule maximal schnell einholte und er tatsächlich eine Meerforelle fing und landete. Von daher ist wohl jede wohlgenährte Forelle schneller als der Angler mit seiner Spule drehen kann (mal abgesehen von Großspulen 8000er etc.).
Generell gilt: Eher schneller als langsamer einholen!
Angeltechnik Meerforelle – Spinnangeln
Beim Einholen darf man die Geschwindigkeit ein wenig variieren, um den Meerforellenblinker bzw. Meerforellenwobbler etwas mehr Natürlichkeit zu geben. Auch kurze (Spin-)Stopps können eingelegt werden. Dabei sinkt der Köder Richtung Meeresboden, um kurz darauf wieder nach oben zu schnellen. Dies simuliert einen fliehenden oder kränkelnden Köderfisch und entsprechend verführerisch für eine hungrige Meerforelle. Meist ein bis zwei Kurbelumdrehungen nach dem Stopp steigt sie dann ein. Besonders verführerisch taumeln Meerforellenblinker zu Boden, die eine gebogene Form aufweisen. Dies sind zum Beispiel der Moresilda oder der Hansen Lotus. Aber auch nicht gebogene Blinker wie der Snaps oder der Savage Gear Seeker ISP taumeln „lecker“ zu Boden und fangen Fische – garantiert. Persönlich habe ich aber nach einem Spinstopp noch nie eine Mefo gefangen, werde es aber weiterhin mit dieser Angeltechnik probieren…
Die Stellung der Angelrute zu Schnur ist wichtig, um ein gutes Gefühl mit dem Köder aufzunehmen. Die Rutenspitze zeigt direkt zum Köder, so dass sich eine gerade Linie bildet. Eine optimale Kraftübertragung auf den Köder und damit zum gehakten Fisch ist so möglich. Ebenso kann ein sauberer und schneller Anhieb bei Bedarf aus dem Handgelenkt gesetzt werden.
Wurfweite
Nichts wird kontroverser diskutiert als die Wurfweite. Muss ich wirklich bis zum Horizont werfen, um eine Meerforelle zu fangen? Nein, ganz klare Antwort. Man muss sich nur die Fliegenfischer anschauen. Wurfweiten von 25 m sind wohl drin, vielleicht auch 30 m. Aber mehr geht nicht. Und die fangen ganz ordentlich. Von daher braucht man nicht weit zu werfen, um erfolgreich zu sein. Allerdings fischt man mit einer höheren Weite größere Flächen ab. Wichtig ist eben nicht nur das geradeaus Werfen, sondern fächerförmig in alle Richtungen – auch parallel zum Strand.
Tipp: Viel wichtiger sind meines Erachtens die ersten Sekunden nach dem Einschlag des Köders ins Wasser. In diesen Sekunden haben bei mir die meisten Fische gebissen. Eine schnelle Kontaktaufnahme mit dem Köder ist daher unersetzlich, um keinen Fisch so früh zu verlieren.
Der Drill
Ein unverhoffter starker Einstig einer Meerforelle ist das schönste beim Meerforellenangeln. Das Adrenalin schießt durch den ganzen Köper und alle Sinne sind hellwach. Die Rute beginnt sich zu krümmen, der Fisch windet sich, schlägt mit dem Kopf und springt aus dem Wasser. Ein Wahnsinnsblick. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Der Fisch sollte immer auf Spannung sein und die Rute möglichst nicht vertikal stehen. Dies kann ein Aussteigen verhindern. Wie der Drill jetzt genau geführt werden muss, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nur ein Tipp: Wenn der Fisch schon recht nah ist, an kurzer Leine schwimmt und einen Fluchtversuch startet, sollte die Bremse nicht zu fest eingestellt sein. Der Fisch könnte sonst ausschlitzen. So habe ich schon Fische verloren. Besser ist es, dem Fisch die Flucht zu ermöglichen und ihn dann wieder heran zu drillen.
Wenn es sich bei dem Fisch um eine untermaßige oder gefärbte Forelle handelt, sollte der Drill so kurz wie möglich sein, um den Fisch nicht unnötig zu schwächen.
oberadmin meint
Da gibt es keine Gesetze. Bei einer geflochtenen Schnur sollte ca. 100cm reichen. Einige machen mehr, andere weniger. Anfangs habe ich komplett ohne Vorfach gearbeitet und hatte auch keine Aussteiger…
Marco meint
Top Beschreibung!
Die Vorfachlänge wäre noch gut zu Wissen.
Rossmann meint
Sehr gute Beschreibung für Anfänger